Begrüßt wurden die Unternehmerfrauen im Seminarraum ‚Gut Brand‘  mit Kaffee und leckerem Butterkuchen, der im Ringofen ‚hinter der Pizzaklappe‘ gebacken wurde.

Nach einer kurzen Einführung zeigte Herr Fitschen, ein ehemaliger Mitarbeiter der Ziegelei Rusch, den Gästen die Produktion vom Ausgangsmaterial Ton zum fertigen Ziegelstein.

Der Ziegel besteht zu 90 % aus Ton, zu 10 % aus Sand. Der Ton wird zwischen Hamburg und Cuxhaven abgebaut. Ton und Sand werden von den ‚Beschickern‘ dosiert. Früher geschah dieses von Hand, heute mit Radladern. Über ein Förderband werden Ton und Sand in den Mischer gefördert und mit Wasser durchmischt und zermahlen. In der Schneckenpresse wird das Gemisch verdichtet und in Form gebracht. Der verdichtete Ton wird dann durch ein Formstück gepresst. Der Tonstrang wird vom ‚Abschneider‘ auf die gewünschte Form zu geschnitten.

Früher wurden die Rohlinge noch per Hand auf den Schaukel-Förderer gesetzt. Diese ca. 2,2 km lange Transportanlage läuft noch heute durch die Trocknungsschuppen.

Heute jedoch werden die Rohlinge auf Metalllatten gesetzt, gestapelt und im Elevator getrocknet. Die Wärme zum Trocknen wird aus der Abwärme des ziegeleigenen Blockheizkraftwerkes bezogen.

Nach dem Trocknen werden die Rohlinge im Ringofen per Hand stramm bis unter die Decke eingeschichtet. Bei bis zu 1200 °C erfolgt der Brand. Das Feuer im Ringofen brennt während der gesamten Produktionszeit und macht keine Pause. Der Brand erfolgt nach alter Tradition - Steinkohle und Holz werden regelmäßig durch die Schürlöcher in der Ofendecke eingeworfen. Die Farbe des Klinkers wird durch das Feuer bestimmt, hierdurch entsteht ein einzigartiger Ziegel. Die traditionelle Fertigung im Ringofen macht jeden unserer Steine zu einem Unikat.

Nach ungefähr 16 Tagen werden die Klinker von Hand aus dem Ringofen geholt und nach Farbe auf Produktpaletten verpackt. Heute werden ca. 2 Millionen Ziegel jährlich hergestellt.

In der 4. Generation führt M. Rusch eine der letzten produzierenden Ziegeleien von den einst über 100 Betrieben im Kehdinger Land in der Nähe von Stade.