Donnerstag, der 12. September 2019

Wie verläuft ein Strafverfahren? Welche Rechte und Pflichten haben Schöffen?

Herr Wirth, ehemaliger Direktor am Amtsgericht Stade, berichtete aus seiner Arbeit und machte an Beispielen klar, wie Gerichtverhandlungen ablaufen. Bei Gerichtverfahren spielen Schöffinnen und Schöffen eine wichtige Rolle.

Eine Amtsperiode für Schöffinnen und Schöffen beträgt fünf Kalenderjahre. Das Schöffenamt ist ein Ehrenamt und sie werden zu Beginn ihrer Tätigkeit bei Gericht vereidigt. Die Gemeinden nehmen Bewerber in einer Vorschlagsliste auf, die Gemeindevertreter wählen die Schöffen aus. Die Schöffinnen und Schöffen müssen mindestens 25 Jahre alt, dürfen aber nicht älter als 69 Jahre alt sein. Ihre Aufgabe ist es, gemeinsam mit den Berufsrichtern über Schuld und Strafe zu entscheiden, eine juristische Ausbildung ist hier nicht erforderlich. Schöffinnen und Schöffen stehen den Richtern zur Seite und bringen ein unabhängiges Verständnis der Lebenswirklichkeit und des Rechtsverständnisses ein. Bei den Verhandlungen haben die Schöffen das Recht, Fragen an Angeklagte, Zeugen und Sachverständige zu stellen, denn sie stehen in der Verpflichtung, auf die Aufklärung von Punkten hinzuweisen, die sie für wichtig halten.